Protokoll

Kurzprotokoll der Begegnung:

„Wege der Versöhnung“

am 4.12.2016 von 15.00 bis 18.00 Uhr

im Schloss Fürstenried München

Teilnehmer: 11 ehemalige Gemeindemitglieder

Als Gäste: Zwei Mitarbeiter des Erzbischöflichen Ordinariats München

Moderator: Dr. Wilfried Hagemann

Zunächst begrüßte W. Hagemann und lud zur Kurzvorstellung aller Teilnehmer ein, sich selbst und die beiden Mitarbeiter des Erzbischöflichen Ordinariats München einschließend.

Die Leitung der Katholischen Integrierten Gemeinde (KIG) hatte auf die Einladung nicht reagiert und war nicht zu dem Treffen gekommen, was von allen Teilnehmern bedauert wurde.

Fast alle Teilnehmer sprachen von ihrer Zeit bei der KIG und warum bzw. wie sie ausgeschieden sind, bzw. ausgeschlossen wurden. Herr x bevorzugte, auf seinen hier angelegten Brief an Herrn y vom November 2016 zu verweisen, in dem seine Haltung dokumentiert sei.

T. Schaffert und F. und T. Wallbrecher hatten jeweils einen schriftlichen Beitrag vorbereitet, der ihre Sichtweise dokumentiert.

Der Beitrag von Frau z wurde mit ihrer Zustimmung an alle Teilnehmer verteilt.

Es wurde deutlich, dass im Rahmen der KIG offensichtlich schwerwiegende Ungerechtigkeiten / Übergriffe / Verletzungen vorkamen, die sehr viele Personen betreffen, wohl weit über 100.

Es wurde deutlich, dass als Ursache, neben der persönlichen Schuld der Einzelnen, einerseits theologische Einseitigkeiten und Fehlauslegungen eine Rolle spielten, andererseits auch Strukturprobleme der KIG vorliegen, die z.B. die Gründerfamilie Wallbrecher betreffen.

Unter den Anwesenden hatte sich u.a. im Vorfeld durch den Brief von Herrn x an Herrn y schon eine Konfrontation ergeben. Durch ruhiges Zuhören und Einlassen auf die Sichtweise des Anderen konnte erfreulicherweise eine für alle neue Sicht in einigen Fragestellungen erworben werden, so konnten Verhärtungen sich lösen. Es wurde von mehreren die eigene Schuld in diesen Verstrickungen der KIG-Geschichte bekannt. Die anderen Anwesenden wurden um Vergebung gebeten, die diese auch gerne gewährten. Das Anerkennen der schuldhaften Verfehlung ihrer verstorbenen Eltern war Teil des Beitrages von F. und T. Wallbrecher.

Manche der erwähnten Probleme sind der Diözese München seit Jahren bekannt und wurden möglicherweise als Einzelfälle eingestuft. Die Schwere und große Anzahl der Fälle ließ es den Teilnehmern jedoch ratsam erscheinen, eine möglicherweise überdiözesane Kommission anzuregen, um diese dunkle Seite der KIG-Geschichte im innerkirchlichen Rahmen zu prüfen, zu klären und zu bewerten.

Alle Anwesenden begrüßten ausdrücklich, dass das vorliegende Protokoll mit seinen Anlagen der KIG-Leitung und ihrer Priestergemeinschaft zugesandt werden solle und dass es auf Nachfrage allen interessierten Personen bekannt gemacht werden dürfe.

Der ausgedrückten Hoffnung, dass die KIG und ihrer Priestergemeinschaft bei dieser Aufarbeitung der negativen Seite der KIG-Geschichte mitarbeiten würde, stimmten alle Anwesenden zu.

Außer einem Mitarbeiter des Erzbischöflichen Ordinariats München, der aus zeitlichen Gründen verhindert war, nahmen alle an dem abschließenden Abendgebet in der Hauskapelle teil.

Ottmaring, den 17.12.2016

Dr. Wilfried Hagemann

 

Hintergrundinformationen zu den „Wegen der Versöhnung“

 

Das Protokoll wurde anonymisiert und diesbezüglich der Text leicht angepasst.