Ausbreitung

Filiation –

die Art des Aufbaues weiterer Gemeinschaften

 

„Wenn eine Katholische Integrierte Gemeinde mehr als hundert Mitglieder um­faßt, versucht sie, in derselben Stadt oder an einem anderen Ort eine weitere Gemeinschaft aufzubauen.“[1] Dieser Vorgang wurde Filiation genannt.

„Die K.I.G. geht den Weg der Filiation in der Form der Zellteilung. Eine Gruppe beginnt gemeinsam, mit Unterstützung der Gesamtgemeinde, Räume und die be­rufliche Basis an einem anderen Ort oder in anderen Ländern, z. B. in Tansania, aufzubauen.“[2] Voraussetzung dazu ist laut den Statuten, dass eine Filiation „im Einvernehmen mit allen anderen Katholischen Integrierten Gemeinden“[3] beschlos­sen wird. Zudem wurde in den Statuten festgelegt: „Eine selbständige Katholische Integrierte Gemeinde kann erst dann ge­gründet werden, wenn 30 bis 40 Mitglieder fest umgesiedelt sind. Sie bedarf der Bestätigung durch den zuständigen Ortsordinarius.“[4]

In den Statuten wurde zur Abgrenzung und zur Aufrechterhaltung des Grundimpetus zudem festgelegt, dass „Katholische Integrierte Gemeinde“ sich nur die Ge­meinden nennen dürfen, die direkt durch Filiation aus der 1968 in München ent­standenen ‚Integrierten Gemeinde‘ hervorgegangen sind und mit dieser in Ge­meinschaft verbleiben. Brüderliche Verantwortung füreinander wird als unab­dingbar betrachtet, da die „gemeinsame Aufgabe verlangt, daß die einzelnen Gemeinden sich gegenseitig personell und finanziell unterstützen.“[5]

Die Neugründungen waren nicht immer einfach, weshalb folgende Einsicht formuliert wurde: „Filiation kann man nicht einfach planen. Wenn die Gemeinden einmütig sind und ganz aufeinander hören und jeder seine Möglichkeiten beiträgt, dann wächst das Ganze, dann filiiert sich die Gemeinde, dann wachsen immer neue Zweige, wie es das Neue Testament verheißt.“[6]

Im Laufe der Jahre entstanden zahlreiche Filiationen; noch in Aufbau befindliche Gruppierungen galten als ‚Niederlassungen‘. In der Selbstdarstellung der KIG von 2005[7] werden unter „Kontaktadressen“ zwar auch Orte aufgezählt, die zu dem Zeitpunkt noch kleine Gruppierungen waren, jedoch zu neuen Gemeindeniederlassungen ausgebaut werden sollten. Um einen Eindruck über die Verbreitung der IG zu vermitteln, liste ich sie hier alle auf:

  • Erzdiözese München/Freising: mehrere Gemeinden bzw. Niederlassungen in München und Umgebung
  • Erzdiözese Paderborn: Paderborn, Hagen
  • Diözese Augsburg: Urfeld, Walchensee, Kochel am See, Hergensweiler
  • Diözese Rottenburg: Wangen im Allgäu
  • Diözese Münster: Emsdetten
  • Erzdiözese Wien: Wien
  • Diözese Rom  und Frascati: Rom, Cavalletti
  • Erzdiözese Budapest u. Diözese Pécs: Budapest, Pécs
  • Erzdiözese Dar es Salaam u. Diözese Morogoro (Tansania): Dar es Salaam, Morogoro, Mikese
  • Lateinisches Patriarchat Jerusalem: Moza Illit

 

 


[1] Statuten, 1997, S. 10

[2]  Wallbrecher, Traudl / Weimer, Ludwig: Katholische Integrierte Gemeinde. Eine Kurzdarstellung. Bad Tölz: Verl. Urfeld 2005. (Urfelder Texte Bd. 5) S. 40

[3] Statuten, 1997, S. 10

[4] Statuten, 1997, S. 10

[5] Statuten, 1997, S. 10

[6] Wallbrecher, Traudl / Weimer, Ludwig: Katholische Integrierte Gemeinde. Eine Kurzdarstellung. Bad Tölz: Verl. Urfeld 2005. (Urfelder Texte Bd. 5) S. 40

[7] Ebd. S. 50 ff.