Diese Fahrt ist zweifellos zu Ende. Es wird auch sicher keine weitere mehr geben. Die Insassen sind inzwischen wohl aus dem Wrack befreit. Es hat aber in jedem Fall Verletzte gegeben – und erheblichen Sachschaden, aber wenigstens nicht für unbeteiligte Dritte.
Ein Abschleppwagen steht auch schon bereit, um den Weg wieder frei zu machen. Reinigungskräfte sollen dann alle Spuren der Unfallstelle beseitigen. Ungeklärt bleibt aber weiterhin, wie es überhaupt dazu kommen konnte:
Lag es an einem technischen Defekt im Inneren des Fahrzeugs?
Oder wurden verhängnisvolle Bedienungsfehler am Steuer gemacht?
Waren böse Buben in die Fahrbahn gesprungen und hatten eine tragisch missglückte
Vollbremsung ausgelöst? Oder hätte die Polizei die Strecke besser kontrollieren müssen?

Die Rede ist hier symbolisch von dem offensichtlich gescheiterten Modellprojekt „Katholische Integrierte Gemeinde“.

Nachdem diese inzwischen von den Bischöfen in Deutschland kirchenamtlich aufgelöst wurde, weil es zuletzt weder Führung noch Mitglieder mehr gab, bleiben von der früheren Initiative zur urchristlichen Reform der Weltkirche, die sich über vier Jahrzehnte lang um größtmögliche Anerkennung durch das Episkopat bemüht hatte, nur noch ein paar weltliche Vereine, Stiftungen und Briefkastenfirmen übrig, in denen eine Handvoll selbsternannte Nachlassverwalter das kollektiv erwirtschaftete Vermögen aufbrauchen und ihr Deutungsmonopol mit juristischen Mitteln bis zum letzten Blutstropfen verteidigen.

Das Wrack dieses einstmals so kraftvollen und zukunftsweisenden Vehikels müsste also eigentlich beschlagnahmt werden, und zwar sowohl von den weltlichen wie den kirchlichen Behörden. Der Fahrtenschreiber – das Archiv der KIG – wurde anscheinend schon vor dem endgültigen Crash von dem zuletzt fahrerflüchtigen Fahrzeughalter absichtlich vernichtet. Es gibt jedoch genügend Zeugen und öffentliche Dokumente, um nachzuprüfen, welche Baufehler das Modell von Anfang an auf sektiererischen Kurs gebracht hatten, welche Fehlentscheidungen bei bestimmten Wegkreuzen von den Personen am Steuer gefällt wurden und wie wenig die Warnungen von Insassen oder die Mahnungen von TÜV-Ingenieuren genutzt haben.

Wer das immer noch nicht glauben kann, möge einfach den Bericht des Visitations-Teams
auf der Webseite der Erzdiözese München-Freising studieren: https://www.erzbistum-muenchen.de/bericht-kig

Und wer diese fachlich einwandfrei durchgeführte Analyse der Betroffenen-Befragung auf der Grundlage von über 300 Seiten objektivierbaren Dokumenten gerne für „einseitig“ hält, sei daran erinnert, dass alle Verantwortlichen und verbliebenen Mitglieder der KIG 2019 jede Art von Mitwirkung an dieser Visitation komplett boykottiert hatten, zu der alle Bischöfe der katholischen Weltkirche durch Amt und Verantwortung berechtigt und verpflichtet sind, wie es die ausdrücklich zur Kirchenreform angetretenen Theolog*innen der IG mit ihrem längst fragwürdig gewordenen Zusatz „K“ selbstverständlich wissen.

Wer aktiv Verschleierung betreibt, kann sich nicht anschließend über angebliche Schiefdarstellungen beschweren und auch nicht darüber beklagen, wenn nach dem Scheitern aller gemeinde-eigenen Versöhnungsversuche und der kirchen-internen Vermittlungsbemühungen am Ende die öffentlichen Medien den Part der Aufklärungsarbeit übernehmen mussten.

Dass wir mit dieser sicher nicht beabsichtigten Tragödie keineswegs alleine dastehen, zeigen inzwischen viele leidgeprüfte und praxiserprobte Analyse-Modelle in der Gesamtkirche und besonders im deutschen Sprachraum, die verstehen helfen, wie es zu solchen Fehlentwicklungen kommen konnte und wie Ähnliches zukünftig vermeidbar wäre.

Hier finden Sie eine Lektüreauswahl und Anregungen zum Thema geistlicher Missbrauch

Bild: https://images.pexels.com/ (https://images.pexels.com/photos/271378)