Ja, es stimmt: es ist ‚was schief gelaufen in der Integrierten Gemeinde. Es ist sogar ziemlich viel schief gelaufen, und schon seit ziemlich langer Zeit. Nur: war das jemals anders? Die Bibel ist voll davon, dass das Volk Gottes ständig auf das falsche Gleis geraten ist und neben ‘naus ist. Deshalb ist die Bibel so dick geworden. Und die Kirchengeschichte ist auch kein Ruhmesblatt für die Kirche.
Aber ist das ein Grund, das Unternehmen “Integrierte Gemeinde” gleich ganz abzublasen? In der Bibel und in der Geschichte der Kirche und der Integrierten Gemeinde ist nämlich auch das Rezept und die Kriterien zu finden für solche Fälle, ein Werkzeugkasten für Reparaturen: Da steht: “Du sollst keine anderen Götter haben neben mir” (2. Mose 20.3) und: “Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus” (Matth. 10.8)
Und das gilt immer noch: Glaube an Gott ist nur zu finden in der Entgötterung der Welt – in der Kritik in jedem Götzendienst. Denn erst wenn alle, aber auch alle Altäre unserer Herzpuppengötter abgeräumt sind, dann lässt sich Gott bitten, in unserer Welt und in unserem Miteinander Wohnung zu nehmen. Wenn wir aber wieder anfangen, unseren “kleinen Schwächen”, die ja nicht so schlimm sind, nachzugeben und zu huldigen, – und auch wenn wir versäumen, dem anderen den Spiegel vorzuhalten, weil er neben der Spur ist, und ihn nicht darauf hinweisen, – wenn wir andere Menschen so toll finden, dass wir kritiklos und ohne eigene Verantwortung ihre Ansichten und Einsichten für uns übernehmen und danach handeln, – wenn wir vergessen, dass wir Sünder sind, – dann ist Gott auch sehr schnell wieder weg.
Ich bedauere es zutiefst, dass die Integrierte Gemeinde sich aufgelöst hat.
Die Welt braucht eine Hoffnung.
Christiane